Larry von Lobster
Cadet
- Joined
- May 15, 2022
- Messages
- 4
Hi,
ich möchte gerne für ein kleines Ingenieur Büro neue Server-Hardware anschaffen. Alle Arbeitscomputer sind Windows-Client. Es handelt sich um ca. 10 Clients, die produktiv mit einer CAD Software arbeiten.
Aktuell wird ein Dell Server eingesetzt, auf dem Windows Server läuft mit einem Hardware-Raid5 und normalen SAS Platten. Ein Problem, welches jetzt in den letzten Jahren vorgekommen ist, dass wenn der Server aus irgendeinem Grund ausfällt, geht gar nichts mehr. Das hängt damit zusammen, dass auf dem Server sowohl der Fileserver und DC läuft.
Der Softwarehersteller schweigt sich leider aus, welche Anforderungen genau für den Datenserver empfohlen werden. Begründet wird das laut Support damit, dass es viele Kunden gibt, die nicht soviel Geld haben und man diese nicht verschrecken möchte mit teuren Hardware Anforderungen. Funktional läuft wohl alles über Windows shares und es findet ein permanenter Datentransfer der Software auf den Clients und dem Server statt. Trotz 5 SAS Platten können in der Regel nicht mehr als 3-4 Clients zufriedenstellend gleichzeitig arbeiten, da irgendwas lahmt. Es liegt wahrscheinlich an den permanten random reads/writes , welche die Festplatten wohl überlasten. Ich habe bereits mit anderen Büros darüber gesprochen, dort wird alles mögliche eingesetzt. Von einem Windows 10 PC der irgendwo in der Ecke steht bis hin zu sehr sehr teuren Lösungen.
Nach einem Gespräch mit dem Support wurde mir gesagt, dass sie generell "so schnell wie möglich" für einen Server empfehlen, sprich SSDs oder NVMEs. CPU/Ram Last der Software läuft auf den Clients, es geht lediglich um den Storage. NAS Systeme werden generell nicht empfohlen, jedoch gibt es keinerlei Ausführungen, warum das so ist. Es wird ausschließlich Windows (echt) als Fileserver empfohlen.
Angeblich gab es in den letzten Jahren extreme Probleme mit Kunden, die der Meinung waren Synology oder QNAP Systeme mit 3.5" Festplatten einzusetzen, welche einfach viel zu langsam waren.
Mir liegen bereits Angebote über einen Dell T350 und einen HP ML110 vor. Inklusive einrichten (DC Master umziehen) würde das ganze etwa bei um die 25.000€ liegen, wobei diese Preise insgesamt durch die zertifizierten RAM/Storage entstehen. Da generell ein Server-Austausch alle 3-4 Jahre empfohlen wird, sind das ehrlich gesagt zu hohe Kosten. Das muss auch erstmal verdient werden. Leider bin ich zusätzlich etwas Systemhaus geschädigt, da die letzten Systemhäuser mit denen zusammengearbeitet wurde gerne und schnell Geld kassiert haben, jedoch am Ende nicht unbedingt die tollsten Lösungen dabei rauskamen. Das Systemhaus welches den letzten Server umgezogen hat, hat leider komplett versagt und den kompletten Fileserver der Software derart zerschossen, dass wir heute darunter noch leiden.
Deshalb würde ich vielleicht jetzt einen anderen Weg gehen wollen. Insgesamt sollen die Daten von den Windows Server Instanzen getrennt werden. Natürlich bedeutet jedes zusätzliche Gerät weitere Wartung etc., jedoch sollte das noch im machbaren Rahmen liegen.
Mir schwebt ein Server als VM Host vor und einer als Storage Server. Auf dem einen soll EXSi mit 2 VMs (DC und Fileserver/eine SQL Datenbank) laufen, auf dem anderen Truenas. Verbunden werden sollen die beiden direkt per 10GBit. In dem Storage Server sollen sowohl SSDs rein, als auch 7200k Festplatten, welche als Datenablage/Archiv dienen. Der Zugriff der VMs auf den SSD-Speicher soll per iSCSI erfolgen, wobei dann der Windows Server alles übernimmt, das Archiv soll per SMB direkt von den Clients angesteuert werden. Die 10Gbit werden wohl theoretisch selten ausgereizt werden, jedoch sollten die SSDs zumindestens den Workflow verbessern.
Als Hardware sollen zumindestens für den Storage Server ein neuer Supermicro Server angeschafft werden. Für den EXSi Host entweder auch ein Supermicro oder eben ein Dell/HP Server, nur eben ohne größeren Speicher. Der alte Server soll als zweite Truenas Instanz dienen für Replikation und Backup. Ebenfalls soll auf dem einen der beiden nicht-exsi server noch eine schlanke VM als DC-Slave laufen, falls der Master ausfallen sollte.
Somit würden permanent 3 Server laufen, welche alle über redunante Netzteile und eine USV verfügen.
Meine Fragen:
- Ist der Aufbau in dieser Form überhaupt sinnvoll oder verkompliziert man sich damit nur alles? Gibt es vielleicht eine bessere Lösung, welche zumindestens nicht alle 3 Jahre einen Kleinwagen fressen?
- Könnten durch den Aufbau ggf. Probleme enstehen, die mir noch nicht in den Sinn gekommen sind?
- durch den ausgelagerten Storage, verbunden per Netzwerk und den Umweg über iSCSI/Windows Fileserver erzeugt man sich ggf. ein wenig Latenz, könnte das ein ernsthaftes Problem darstellen im Vergleich mit direkt eingebauten Storage?
- ist Truenas überhaupt (mit supporteter bzw. empfohlener Hardware) sinnvoll in einem produktiven Umfeld einsetzbar? In den USA scheint das ja eher der Fall zu sein als in Deutschland?
Ich würde mich über Antworten freuen. Falls irgendetwas unklar ist, einfach Fragen ;)
Mir ist klar, dass es auch diverse Storage Lösungen von HP/Dell etc. gibt... jedoch sind diese natürlich auch relativ teuer. Leider hat nicht jedes Unternehmen unendlich Geld für die "beste" Lösung... Natürlich ist jeder Tag Ausfall unschön und verursacht auch Kosten. Am Ende heißt es "ja hättest du gleich die 50.000 € investiert, dann wäre es nie dazu gekommen" ... Ich möchte auch keine Grundsatz-Diskussion starten.
ich möchte gerne für ein kleines Ingenieur Büro neue Server-Hardware anschaffen. Alle Arbeitscomputer sind Windows-Client. Es handelt sich um ca. 10 Clients, die produktiv mit einer CAD Software arbeiten.
Aktuell wird ein Dell Server eingesetzt, auf dem Windows Server läuft mit einem Hardware-Raid5 und normalen SAS Platten. Ein Problem, welches jetzt in den letzten Jahren vorgekommen ist, dass wenn der Server aus irgendeinem Grund ausfällt, geht gar nichts mehr. Das hängt damit zusammen, dass auf dem Server sowohl der Fileserver und DC läuft.
Der Softwarehersteller schweigt sich leider aus, welche Anforderungen genau für den Datenserver empfohlen werden. Begründet wird das laut Support damit, dass es viele Kunden gibt, die nicht soviel Geld haben und man diese nicht verschrecken möchte mit teuren Hardware Anforderungen. Funktional läuft wohl alles über Windows shares und es findet ein permanenter Datentransfer der Software auf den Clients und dem Server statt. Trotz 5 SAS Platten können in der Regel nicht mehr als 3-4 Clients zufriedenstellend gleichzeitig arbeiten, da irgendwas lahmt. Es liegt wahrscheinlich an den permanten random reads/writes , welche die Festplatten wohl überlasten. Ich habe bereits mit anderen Büros darüber gesprochen, dort wird alles mögliche eingesetzt. Von einem Windows 10 PC der irgendwo in der Ecke steht bis hin zu sehr sehr teuren Lösungen.
Nach einem Gespräch mit dem Support wurde mir gesagt, dass sie generell "so schnell wie möglich" für einen Server empfehlen, sprich SSDs oder NVMEs. CPU/Ram Last der Software läuft auf den Clients, es geht lediglich um den Storage. NAS Systeme werden generell nicht empfohlen, jedoch gibt es keinerlei Ausführungen, warum das so ist. Es wird ausschließlich Windows (echt) als Fileserver empfohlen.
Angeblich gab es in den letzten Jahren extreme Probleme mit Kunden, die der Meinung waren Synology oder QNAP Systeme mit 3.5" Festplatten einzusetzen, welche einfach viel zu langsam waren.
Mir liegen bereits Angebote über einen Dell T350 und einen HP ML110 vor. Inklusive einrichten (DC Master umziehen) würde das ganze etwa bei um die 25.000€ liegen, wobei diese Preise insgesamt durch die zertifizierten RAM/Storage entstehen. Da generell ein Server-Austausch alle 3-4 Jahre empfohlen wird, sind das ehrlich gesagt zu hohe Kosten. Das muss auch erstmal verdient werden. Leider bin ich zusätzlich etwas Systemhaus geschädigt, da die letzten Systemhäuser mit denen zusammengearbeitet wurde gerne und schnell Geld kassiert haben, jedoch am Ende nicht unbedingt die tollsten Lösungen dabei rauskamen. Das Systemhaus welches den letzten Server umgezogen hat, hat leider komplett versagt und den kompletten Fileserver der Software derart zerschossen, dass wir heute darunter noch leiden.
Deshalb würde ich vielleicht jetzt einen anderen Weg gehen wollen. Insgesamt sollen die Daten von den Windows Server Instanzen getrennt werden. Natürlich bedeutet jedes zusätzliche Gerät weitere Wartung etc., jedoch sollte das noch im machbaren Rahmen liegen.
Mir schwebt ein Server als VM Host vor und einer als Storage Server. Auf dem einen soll EXSi mit 2 VMs (DC und Fileserver/eine SQL Datenbank) laufen, auf dem anderen Truenas. Verbunden werden sollen die beiden direkt per 10GBit. In dem Storage Server sollen sowohl SSDs rein, als auch 7200k Festplatten, welche als Datenablage/Archiv dienen. Der Zugriff der VMs auf den SSD-Speicher soll per iSCSI erfolgen, wobei dann der Windows Server alles übernimmt, das Archiv soll per SMB direkt von den Clients angesteuert werden. Die 10Gbit werden wohl theoretisch selten ausgereizt werden, jedoch sollten die SSDs zumindestens den Workflow verbessern.
Als Hardware sollen zumindestens für den Storage Server ein neuer Supermicro Server angeschafft werden. Für den EXSi Host entweder auch ein Supermicro oder eben ein Dell/HP Server, nur eben ohne größeren Speicher. Der alte Server soll als zweite Truenas Instanz dienen für Replikation und Backup. Ebenfalls soll auf dem einen der beiden nicht-exsi server noch eine schlanke VM als DC-Slave laufen, falls der Master ausfallen sollte.
Somit würden permanent 3 Server laufen, welche alle über redunante Netzteile und eine USV verfügen.
Meine Fragen:
- Ist der Aufbau in dieser Form überhaupt sinnvoll oder verkompliziert man sich damit nur alles? Gibt es vielleicht eine bessere Lösung, welche zumindestens nicht alle 3 Jahre einen Kleinwagen fressen?
- Könnten durch den Aufbau ggf. Probleme enstehen, die mir noch nicht in den Sinn gekommen sind?
- durch den ausgelagerten Storage, verbunden per Netzwerk und den Umweg über iSCSI/Windows Fileserver erzeugt man sich ggf. ein wenig Latenz, könnte das ein ernsthaftes Problem darstellen im Vergleich mit direkt eingebauten Storage?
- ist Truenas überhaupt (mit supporteter bzw. empfohlener Hardware) sinnvoll in einem produktiven Umfeld einsetzbar? In den USA scheint das ja eher der Fall zu sein als in Deutschland?
Ich würde mich über Antworten freuen. Falls irgendetwas unklar ist, einfach Fragen ;)
Mir ist klar, dass es auch diverse Storage Lösungen von HP/Dell etc. gibt... jedoch sind diese natürlich auch relativ teuer. Leider hat nicht jedes Unternehmen unendlich Geld für die "beste" Lösung... Natürlich ist jeder Tag Ausfall unschön und verursacht auch Kosten. Am Ende heißt es "ja hättest du gleich die 50.000 € investiert, dann wäre es nie dazu gekommen" ... Ich möchte auch keine Grundsatz-Diskussion starten.