Anfänger Fragen und neue NAS

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Kimmy

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Sep 27, 2016
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Guten Tag,

ich bin auf die Idee gekommen mir eine NAS zusammen zu bauen und hätte bezüglich des Vorhabens ein paar Fragen. Ich habe die FAQ's schon durchgelesen, das Wiki, als auch die Hardware Empfehlungen. Auch habe ich im Forum schon einige Threads gelesen und versucht über die Suchen Funktion Antworten auf meine Fragen zu finden.

Allerdings habe ich entweder keine passenden Antworten oder nur unzureichende Antworten auf meine Fragen gefunden, weshalb ich mich dazu entschlossen habe mich hier anzumelden um meine Fragen direkt stellen zu können, in der Hoffnung genauere Antworten zu erhalten.

Folgende Ausgangssituation:

Ich habe hier etwa 8x 3,5" SATA Festplatten in externen Gehäusen in verschiedenen Zimmern verteilt stehen. Zum einen ist es natürlich ein Graus mit den ganzen externen Netzteilen und das hin und her gestecke. Alle Festplatten sind auf NTFS formatiert und zu etwa 90% befüllt.

Ziel:

Mir kam nun der Gedanke eine NAS zusammen zu basteln, in der ich die ganzen Platten unterbringen kann um zum einen das Chaos mit den Kabeln beenden und damit ich von allen Systemen aus zentral darauf zugreifen kann.
Ich möchte allerdings keine neue Hardware kaufen, da ich noch ausreichend gebrauchte Hardware hier liegen habe, die ich dafür nutzen könnte.
Auch möchte ich die Festplatten mit dem NTFS Dateisystem beibehalten, da ich zum einen keine Möglichkeit habe die Daten auszulagern um die Festplatten auf ein anderes Dateisystem zu formatieren und weil die Festplatten in der NAS in einen Wechselrahmen gebaut werden, was mir die Möglichkeit gibt, zwischendurch die Platten, je nach Bedarf zu entfernen und diese dann in einem externen Gehäuse mitnehmen zu können.

Die vorhandene Hardware:

Ich habe vor kurzer Zeit meinen Hauptrechner aufgerüstet und dadurch die alte Hardware über, die für den bau einer NAS ausreichen würden.

Gehäuse: Chieftech CS-901 Bigtower Gehäuse mit SATA HDD Wechselrahmen in den 5 1/4" Schächten
Mainboard: Gigabyte Z77X-D3H (Sockel LGA 1155)
CPU: Intel Core i5 2500K (Sandy Bridge)
RAM: 16 GB DDR3
Zusätzlicher SATA Controller: Dawicontrol DC-624e (4 Kanal PCIe Controller mit Marvell 88SE9230 Chip, Raid Funktion wird nicht benutzt)
Boot- und OS-Platte: Intenso 128GB SSD

Frage:
In der englischen Dokumentation bezüglich der Hardware Empfehlung wird von AMD abgeraten und alles ab Sandy Bridge empfohlen, allerdings wird nicht expliziet von "ProConsumer" Hardware abgeraten, sprich von "Overclocker" und "Performance" Hardware. Mir ist jedoch bewusst, dass Mainboards mit Z-Chipsatz viele Funktionen beinhalten, die bei einem NAS ungenutzt blieben und dennoch Strom verbrauchen, auch wenn diese über das BIOS deaktiviert werden würden. Das wäre mir aber in diesem Fall egal. Geraten wird eher zu Supermicron Server Boards und, je nach Daten, zu ECC-Ram.
Eine Neuanschaffung ist jedoch in diesem Fall ausgeschlossen. Auch werde ich die CPU auf standard Takt laufen lassen.

1. Meine Frage ist dementsprechend ob meine alte Hardware dennoch kompatibel wäre für die aktuelle FreeNAS Version oder ob meine Hardware nicht unterstützt werden würde. Kann FreeNAS den Status der NTFS Festplatten und die Smart Werte auslesen, sodass ich eine Übersicht über die Gesundeheit der Festplatten habe?

2. In älteren Posts wird gesagt das es unsinnig sei FreeNAS auf eine SSD zu installieren und es besser sei es von einem USB Stick zu starten, da nachdem Start das NAS OS eh im Hauptspeicher landet und es keinen Schreibzugriff mehr benötigt. Es kann jedoch auch sein das es sich nur auf ältere Distributionen bezieht. Wie ist es bei der aktuellen? Wenn nun nicht der gesamte Teil der 128GB SSD genutzt wird und werden kann, würde mir das nichts ausmachen, da diese wie gesagt eh über wäre.

Laut der Dokumentation und den How-To's verwendet FreeNAS ZFS als Dateisystem, aufgrund der besseren Datensicherheit und Integrität, dennoch habe ich gelesen das FreeNAS auf NTFS Festplatten Lesen als auch Schreiben kann. Oben unter "Ziel" hatte ich ja bereits mein Vorhaben und mein Ziel angedeutet, an dieser Stelle kommt jedoch meine größte Frage, auf der ich keine genaue Antwort finden konnte.

Ich möchte weder ein Raid aufbauen noch die Daten verschlüsseln. Es geht mir lediglich darum die externen Festplatten zentral über das Netzwerk per Freigabe ansprechen zu können. Allerdings möchte ich die Festplatten inklusive Inhalt auf NTFS belassen und diese im Netzwerk einfach nur freigeben. Ich habe wie bereits erwähnt keine Möglichkeit den Inhalt der Festplatten einzeln auszulagern um diese dann in ein anderes Dateisystem formatieren zu können. Auch möchte ich zwischendurch einzelne Festplatten aus dem Wechselrahmen entfernen können um diese dann in einem externen Gehäuse direkt weiter zu nutzen, wenn ich diese z.B. mit zu Freunden nehmen oder ausser Haus bin mitnehmen zu können.

3. Kann ich befüllt NTFS Platten in das FreeNAS einfach einhängen und freigeben? Würde die Rechteverwaltung über FreeNAS auf NTFS Platten funktionieren, wenn ich z.B. 2 Benutzer anlege, die Zugriff auf die Freigaben haben dürfen? Kann ich über das Netzwerk dann die NTFS Platten ganz normal bespielen, als auch Daten davon löschen? Werden die Daten, die über das Netzwerk auf die Platten gespielt werden, direkt geschrieben oder landen die Daten erst im RAM bzw. in einer SWAP Partition?

Ich hoffe ich finde hier ein paar Antworten auf meine Fragen und ob der Einsatz von FreeNAS überhaupt meinen einfachen Bedürfnissen gerecht wird. Alternativ könnte ich auch eine Windows 7 Pro OEM Lizenz für 20€ kaufen für die einfachen Freigaben, allerdings ist die Steuerung der FreeNAS über das Webinterface wesentlich komfortabler als der Remote Desk über Windows.

Vielen Dank für's lesen.

Mit freundlichem Gruß

Kimmy
 

MrToddsFriends

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Jan 12, 2015
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Auch möchte ich die Festplatten mit dem NTFS Dateisystem beibehalten, da ich zum einen keine Möglichkeit habe die Daten auszulagern um die Festplatten auf ein anderes Dateisystem zu formatieren und weil die Festplatten in der NAS in einen Wechselrahmen gebaut werden, was mir die Möglichkeit gibt, zwischendurch die Platten, je nach Bedarf zu entfernen und diese dann in einem externen Gehäuse mitnehmen zu können.

Geht nicht. Es gibt zwar die Möglichkeit, eine NTFS Platte zwecks Datenimport an eine FreeNAS Maschine zu hängen, im laufenden NAS-Betrieb unterstützt FreeNAS jedoch ausschließlich ZFS (ZFS ist einer der Hauptgründe, weswegen man FreeNAS benutzen möchte).

http://doc.freenas.org/9.10/storage.html#import-disk
 

Swity

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May 8, 2016
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Deine Hardware müsste m.E. kompatibel sein. Bei dem Controller müsstest Du in der Freigabeliste für BDS schauen. Aus dem Bauch heraus denke ich aber nicht das so ein Exot unterstützt wird. Für kleines Geld bekommst Du aber den empfohlenen IMB /LSI Controller.

Wie mein Vorredner schon erwähnt hat, kann Freenas mit NTFS wenig anfangen, da hier nunmal ZFS eingesetzt wird. Du wirst also nicht darum herum kommen, die Platten freizuschaufeln oder neue anzuschaffen. Vielleicht kannst Du ja soweit konsolidieren, dass Du die ersten drei frei hast und dann damit starten.

Du konntest und kannst natürlich Freenas auf einer SSD oder einzelnen Platte installieren. Es gilt aber immer noch, dass das eigentlich Verschwendung ist. Die Platte wird nur für den Start benötigt und liegt dann brach. Du kannst sie dann auch für nichts anderes verwenden.

Aus dem Bauch heraus sehe ich keine sinnvolle Verwendung von Freenas bei Dir. Freenas macht m.E. nur Sinn, wenn mal von den ganzen dezentralen Speicherlösungen hin zu einer zentralen Datenhaltung will. Das sehe ich bei deinem Vorhaben nicht.

Ich hatte eigentlich die gleiche Situation wie Du. Viele externe Platten mit Daten, die ich bei Bedarf an die diversen Rechner im Haus gehängt habe. Viel Datenmüll, weil alles unübersichtlich war und viel Platzverschwendung durch Duplikate.
Ich habe daraufhin ein passendes System zusammengebaut und vier Platten freigeschaufelt. Nach Einbau und Konfiguration habe ich dann die Daten auf den zentralen Speicher gespielt und mit Tools die Duplikate aufgelöst. Noch ein wenig aufräumen und nun kann ich von jedem System im Haus auf die Daten zugreifen. Die Rechtevergabe klappt auch gut. Im Laufe der Zeit habe ich die Platten nach und nach gegen Größere ausgetauscht und Freenas hat das Volume nach der letzten Platte automatisch erweitert.
 

snaptec

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Nov 30, 2015
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Wenn du es so vor hast wie du willst ist freenas das falsche.
Ntfs geht nicht.
Was für deine Anforderungen passen würde wäre ein Linux mit Samba Freigaben und fertig.
Das. Kann man ihn soweit scripten das er Laufwerke die du einschiebst automatisch freigibt.

Ich würde das aber überdenken was du vorhast.
Ein raidz bzw großer Pool schafft dir Vorteile,
Es ist alles an einem Platz.
Du brauchst keine Daten umherschlichen wenn eine hdd voll ist, ist ja ein großer Pool.
Bei einem einzelnen hdd defekt ist nicht gleich alles weg.

Den Controller solltest überdenken. Glaube der läuft nicht. Aber kannst wie oben erwähnt mal nachschauen.

Ecc ram ist eigentlich Pflicht. Kein nice to have.

Also entweder Konzept überdenken oder ein Linux oder auch windows (da kann ich aber null zu sagen, nutze kein windows) für die Freigaben nehmen, ohne raid etc...


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scwst

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Sep 23, 2016
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Wenn ich mir die Ziele angucke - Stichwort "Hardware-Konsolidierung" - ist ein FreeNAS-System langfristig vermutlich wirklich eine gute Wahl, schon allein wegen des geringeren Aufwandes (alles an einem Ort, man spart Zeit), des geringeren Stromverbrauchs (nur ein Netzteil) und der wesentlich, wesentlich größeren Datensicherheit. Allerdings bräuchte man dazu leider andere Hardware, wie hier andere schon gesagt haben.

Zum Beispiel: ZFS vertraut dem RAM bedingungslos, was bedeutet, dass einer dieser zufälligen "kosmische Strahlung hat ein Bit geflippt"-Vorgänge verheerende Auswirkungen haben könnte. Daher ECC. Das Mobo unterstützt aber MWN kein ECC. Wenn die Festplatten zu 90 Prozent voll sind, klingt das eh nach einer Situation, wo neue Hardware benötigt wird?

Zwänge der realen Welt haben bei mir auch dazu geführt, dass ich mein System jetzt über Monate und Monate hinweg zusammengekauft habe, immer mit Blick auf Sonderangebote und Ebay (wobei ich dort bislang nichts gekauft habe). Anfangen habe ich im Mai mit einem (in Zahlen: 1) 8 GB Speicherriegel für 45 Euro. Das war's für den Monat. Muss ja nichts übers Knie gebrochen werden ...
 

scwst

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Sep 23, 2016
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Nach dem Erreichen der benötigten Mindest-Koffeinmenge nochmal nachgefasst. denn vielleicht muss man hier erstmal die Grundsatzfrage stellen, damit wir nicht aneinander vorbei reden: Wie wichtig sind diese Daten?

ZFS ist ein System für Leute, die sehr, sehr wichtige Daten schützen wollen - FreeNAS ist in diesem Zusammenhang das Lebenserhaltungssystem für ZFS. Und entsprechend sind die Leute in diesem Forum, was den Schutz ihrer Daten geht, hart an der Grenze zur Paranoia (und das ist gut so). Wenn die Daten auf den bisherigen Platten nicht so wichtig sind, könnte FreeNAS overkill sein.

In meinem Fall werden die Kinderfotos auf mehrere Arten online wie offline und mit Airgap gespeichert und gespiegelt und dazu noch auf Datenträger im Bankschließfach untergebracht. Diese Bilder dürfen nicht verloren gehen. Der einzige Windows-Rechner im Haus dagegen ist ein reiner Spiele-Computer und wird gar nicht gesichert. Wenn die Festplatte stirbt oder einen Virus kriegt oder was auch immer wird die Platte einfach ersetzt und die Spiele von Steam etc wieder heruntergeladen. Wenn ich dabei einen Spielstand verliere, ist das bedauerlich, aber das rechtfertigt nicht die Kosten und den Aufwand eines Backups.

Wenn wir die Frage geklärt haben, können wir hier vielleicht besser helfen.
 
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