Tipps für den NAS-Selbstbau

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fluffy-bunny

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Mar 26, 2018
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Hallo zusammen!

Ich würde mir gerne mit FreeNAS ein NAS aufbauen und überlege, mir hierzu ein ITX-Mainboard zuzulegen und 4 x 8TB WD Red Festplatten u.a. da mit einzubauen, da diese ja für den Dauerbetrieb bestens geeignet sind....
Jedoch will ich das NAS natürlich (da ich es zu Hause nutze) möglichst stromsparend gestalten und daher auch soetwas wie Wake-On-LAN einsetzen....

Es wäre zudem gut, wenn ich auch gespeicherte Filme von "überall aus" vom NAS aus abspielen kann und ich würde als Dateisystem gerne ZFS verwenden.

Sind solcherlei Dinge mit FreeNAS möglich und wenn ja, was für Hardware könnt ihr mir hierfür empfehlen?

Über zahlreiche hilfreiche Tipps bin ich euch sehr dankbar.

VG fluffy-bunny
 

John Doe

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Aug 16, 2011
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bist du dir wirklich sicher, was du willst?
es klingt für mich, als ob du dich noch nicht so sehr mit freenas beschäftigt hast.

dir sollte bewusst sein, dass du mit vielen fertiglösungen günstiger fahren wirst, als mit einem halbwegs performanten freenas system. auch der konfigurationsaufwand ist mit fertiglösungen geringer. (was nicht heißt, dass freenas unbedingt schwer ist)

solltest du dich dennoch für freenas entscheiden, kann ich dir aus meiner erfahrung nur dazu raten auf größere motherboards zu gehen (mehr anschlüsse)
solltest min 1 ssd als bootmedium bereitstellen.
Wenn es mit jails a la plex (zum abspielen von videos) weiter geht wäre hierfür auch min 1 ssd gut.

raid z2 ist in meinen augen ein super kompromiss aus redundanz und speicherplatz. sollten dann aber besser 6 hdds sein.

abhängig von den daten die du speichern möchtest sollte es dann auch ECC ram sein.

wenn du dann neben den jails auch noch die ein oder andere windows VM laufen lassen möchtest solltest du auch > dual core gehen.

bzgl. stromverbrauch vs hardwarekosten:
wenn du dein mögliches freenas system so stromsparsam wie möglich betreiben möchtest, wirst du potentiell mehr ausfälle haben (mit sicht auf >5 jahre)
ein schönes beispiel ist hier das spinndown von hdds. viele (wie auch ich anfangs) wollten strom sparen soweit möglich. irgendwann bin ich hier im forum über einen beitrag gestoßen, wie sehr ein hoch und runter spinnen der hdd die laufzeit über jahre reduziert.
ich bin dann zu dem entschluss gekommen, dass ich lieber mehrkosten für strom in kauf nehme, als öfter die hdd wechseln zu müssen durch mechanischen verschleiß. mir ist zum ersten meine zeit dafür zu schade & meine nerven. hinzu kommt noch der preis für die hdd in relation zur stromersparnis. Western Digital Red als typische NAS Platte verbraucht 3,5 Watt im Leerlauf und 4,8 bei Volllast. Bei 365 Tagen x 24 Stunden ergeben sich unter Volllast bei der herkömmlichen Festplatte 42 kWh. Bei einem Strompreis von 30 Cent pro kWh somit 12,61 € pro Jahr. *6 hdds = 75,66€ pro jahr (worst case). ich persönlich rechne mit einem ausfall bei 6 hdds nach 5 jahren

75,66*5= 378,3€ vs den preis, den du für die anschaffung einer HDD zahlst.

klar ist das eine ziemliche milchmädchen rechnung a la pi mal daum. für mich ist aber die differrenz von ca 200€ ersparnis (wenn ich die hdds aus sind) nicht den stress wert nach 5 jahren nochmal das gleiche modell zu kaufen/finden (ausgehend, das ich 178€ für eine HDD zahle), das resilvering etc durch laufen zu lassen.

ich will die kiste einmal aufsetzen, mir keine gedanken über die datenintegrität machen und dann muss das teil für die nächsten jahre performen.

bzgl. stromverbrauch:
Xeon E5-1620v4 3,5GHz 2011-3
Supermicro X10SRA-F
4x 16GB Samsung DDr4-2133 reg. ECC Ram
650w PSU
8x 3tb WD Red (via HBA)
2x 32gb SSD
2x 128gb SSd
im idle bin ich bei ~86w wobei der HBA bestimmt schon alleine 20w zieht + 8*3,5w(hdds). Verluste von CPU, 4*ram, 4ssd (2 jails laufen noch) und PSU =38w und das ist schon ein echt guter wert.
 

MrToddsFriends

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Ich habe ebenfalls den Eindruck, dass die geplanten Anforderungen noch ein wenig reifen müssen. "Festplatten für Dauerbetrieb" und "ständiges Runterfahren (WOL)" passen nicht zusammen.

Es gibt allerdings einige "kleinere" Systeme als ein Xeon E5 Board, die allesamt weniger Strom im Idle-Betrieb brauchen als ein solches. Danke @John Doe für den angegebenen Messwert.

Xeon E3, "Server Atom" und Xeon D nehmen sich im Idle-Verbrauch nicht so wahnsinnig viel, mit vier Platten sollte man bei jeder dieser Plattform bei rund 40 Watt (oder mehr) unter dem Verbrauch eines Xeon E5 landen. Für Xeon E3 (Sockel 115x) gibt's allerdings recht wenig für miniITX. Für "Server Atom" sowie Xeon D (aufgelötete CPUs) habe ich neulich mal Links zu Heise Preisvergleich gepostet.

https://forums.freenas.org/index.ph...a-7879-v2-mini-itx-gehÄuse.61286/#post-435741

Wird leider recht schnell teuer, wenn man nicht die Boards mit den wenigsten CPU-Kernen und den kleinsten Feature-Sets wählt, dafür aber recht breite Auswahl in miniITX.
 

fluffy-bunny

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Mar 26, 2018
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Zunächst erstmal vielen vielen Dank für deinen ausführlichen Bericht und die gute Erläuterung, warum es gerade keinen Sinn macht, ein NAS-System andauernd herunterzufahren.

Ich habe mich in der Tat noch nicht soooo viel mit FreeNAS beschäftigt, arbeite aber sehr viel mit Arch Linux und bin dem Open Source Gedanken sehr verbunden und tendiere daher eher zu einer "NAS-Bastellösung" als ein Fertigprodukt von QNAP oder Synergy zu kaufen.

Ich bin nur leider momentan nicht so wirklich auf dem aktuellsten Stand, was die Hardware angeht und dachte mir daher, ich frage mal hier im Forum nach, was Sinn macht, sich zuzulegen.

Ich möchte mit meinem NAS-System hauptsächlich Musik, wie auch Filme sichern und dies dann auch über Plex bzw. Kodi (auf meinem HTPC) abspielen bzw. über das Internet streamen.

Des Weiteren wäre mir natürlich eine Datensicherung meiner persönlichen, wie auch von meiner Frau der geschäftlichen Daten wichtig.

Für reine Virtualisierung habe ich einen HP DL360 zu Hause und kann darüber alles laufen lassen, was das angeht ;).

Nun habe ich noch ein paar Fragen zu euren Aussagen:

bist du dir wirklich sicher, was du willst?
es klingt für mich, als ob du dich noch nicht so sehr mit freenas beschäftigt hast.

dir sollte bewusst sein, dass du mit vielen fertiglösungen günstiger fahren wirst, als mit einem halbwegs performanten freenas system. auch der konfigurationsaufwand ist mit fertiglösungen geringer. (was nicht heißt, dass freenas unbedingt schwer ist)

Inwiefern hat FreeNAS denn einen hohen Konfigurationsaufwand? Ich hätte mir FreeNAS auf eine ziemlich kleine SSD installiert und dann auf den 4 bzw. 5 WD Red Platten ein ZFS eingerichtet und diese dann als Storage eingebunden quasi.
Oder ist das "ein wenig naiv gedacht"?

Wenn es mit jails a la plex (zum abspielen von videos) weiter geht wäre hierfür auch min 1 ssd gut.

raid z2 ist in meinen augen ein super kompromiss aus redundanz und speicherplatz. sollten dann aber besser 6 hdds sein.

Brauche ich unbedingt Jails für die Installation von Plex? Ich dachte, Plex wäre in FreeNAS quasi "nur" ein Add-On!?
Und für ein RAID-Z2 brauche ich wahrscheinlich mindestens 6 Festplatten, oder?

abhängig von den daten die du speichern möchtest sollte es dann auch ECC ram sein.
Das wird ja meines Wissens nach auch vorausgesetzt, wenn man ein ZFS einsetzen will, oder? Ich würde halt nur gerne ein miniITX-Board oder dergleichen haben, da ich mir gerne ein schön schlankes Gehäuse (sprich NAS) ins Wohnzimmer stellen möchte.

Ich habe ebenfalls den Eindruck, dass die geplanten Anforderungen noch ein wenig reifen müssen. "Festplatten für Dauerbetrieb" und "ständiges Runterfahren (WOL)" passen nicht zusammen.

Jaaa, deswegen bin ich ja auch am überlegen, was wirklich Sinn macht, sich ins Wohnzimmer zu stellen. Ein schlankes, hübsches Lian Li-Gehäuse mit einigen Festplatten drin wäre schon etwas :)

Es gibt allerdings einige "kleinere" Systeme als ein Xeon E5 Board, die allesamt weniger Strom im Idle-Betrieb brauchen als ein solches. Danke @John Doe für den angegebenen Messwert.

Xeon E3, "Server Atom" und Xeon D nehmen sich im Idle-Verbrauch nicht so wahnsinnig viel, mit vier Platten sollte man bei jeder dieser Plattform bei rund 40 Watt (oder mehr) unter dem Verbrauch eines Xeon E5 landen. Für Xeon E3 (Sockel 115x) gibt's allerdings recht wenig für miniITX. Für "Server Atom" sowie Xeon D (aufgelötete CPUs) habe ich neulich mal Links zu Heise Preisvergleich gepostet.

https://forums.freenas.org/index.php?threads/empfehlung-für-11-1-mainboard-gesucht-im-cfi-a-7879-v2-mini-itx-gehÄuse.61286/#post-435741

Wird leider recht schnell teuer, wenn man nicht die Boards mit den wenigsten CPU-Kernen und den kleinsten Feature-Sets wählt, dafür aber recht breite Auswahl in miniITX.

Was kannst du mir zum Xeon E3, "Server Atom" und dem "Xeon D" denn für konkrete Mainboard-Vorschläge machen?
Ich hatte letztens auch mit einem Arbeitskollegen über ein FreeNAS gesprochen und er hat mir angeraten, mir dafür einen Intel Hardware-RAID-Controller zu kaufen.
Er hatte mir einen empfohlen, welcher auch als einer der Wenigen von FreeBSD und somit auch von FreeNAS unterstützt wird.... Leider habe ich nur den Namen nicht mehr im Kopf :(....

Ich würde halt ansonsten die Festplatten direkt ans Mainboard anstöpseln, aber ich glaube, die meisten (mini)ITX-Boards haben gar nicht so viele Anschlüsse.
Aber auch hier lasse ich mich gerne eines Besseren belehren :).


Über weitere zahlreiche und hilfreiche Gedankenanstöße bin ich euch sehr dankbar!

VG fluffy-bunny
 

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Inwiefern hat FreeNAS denn einen hohen Konfigurationsaufwand?

Es fängt damit an, dass ZFS einige Eigenheiten hat, die man kennen sollte. Insbesondere die für Einsteiger etwas "sperrig" oder "überraschend" wirkenden Möglichkeiten bei der Erweiterung, von daher: Bereits von Anfang an ist gutes Planen ist wichtig! Am Besten von vorne bis hinten lesen:
https://doc.freenas.org/11/freenas.html
https://forums.freenas.org/index.ph...ning-vdev-zpool-zil-and-l2arc-for-noobs.7775/
https://forums.freenas.org/index.php?threads/terminology-and-abbreviations-primer.28174/

cyberjocks Präsentation ist zwar für das Verständnis gut, hält sich aber nicht an allen Stellen an die empfohlene Terminologie, deswegen gleich der dritte Link.

Es gibt auch noch eine umfangreiche "Resources" Sektion hier im Forum.
https://forums.freenas.org/index.php?resources/

Was kannst du mir zum Xeon E3, "Server Atom" und dem "Xeon D" denn für konkrete Mainboard-Vorschläge machen?

Die verlinkten Heise Preisvergleiche waren bereits erste Schritte in Richtung konkrete Vorschläge.

Ich hatte letztens auch mit einem Arbeitskollegen über ein FreeNAS gesprochen und er hat mir angeraten, mir dafür einen Intel Hardware-RAID-Controller zu kaufen.

Hardware-RAID und FreeNAS gehen gar nicht zusammen! Für ZFS ist direkter Zugriff auf die Platten ohne RAID-Controller dazwischen der einzige brauchbare Weg.
https://forums.freenas.org/index.php?resources/hardware-recommendations-guide.12/
https://www.ixsystems.com/blog/freenas-worst-practices/
http://www.freenas.org/hardware-requirements/

Ich würde halt ansonsten die Festplatten direkt ans Mainboard anstöpseln, aber ich glaube, die meisten (mini)ITX-Boards haben gar nicht so viele Anschlüsse.

Bei der "Server-Atom" (genauer: Denverton, Intel C3000) Serie gibt es z.B. welche mit 8 und mit 12 SATA Anschlüssen. Siehe dazu die bereits verlinkten Preisvergleichs-Listen oder die Supermicro Website (samt Mainboard Manuals). Im genannten Hardware Recommendations Guide finden sich auch geeignete SAS/SATA HBAs (Host Bus Adapter, Erweiterungskarten).
 
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MrToddsFriends

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Jan 12, 2015
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Ich möchte mit meinem NAS-System hauptsächlich Musik, wie auch Filme sichern und dies dann auch über Plex bzw. Kodi (auf meinem HTPC) abspielen bzw. über das Internet streamen. [...] Für reine Virtualisierung habe ich einen HP DL360 zu Hause und kann darüber alles laufen lassen, was das angeht ;). [...] Jaaa, deswegen bin ich ja auch am überlegen, was wirklich Sinn macht, sich ins Wohnzimmer zu stellen. Ein schlankes, hübsches Lian Li-Gehäuse mit einigen Festplatten drin wäre schon etwas :)

Eine Anmerkung noch: Ein FreeNAS-Gerät ist ein Server, kein Medien-Abspieler. In FreeNAS werden keine Grafikkarten unterstützt, die einen Ausgang für einen Fernseher haben. In Sachen FreeNAS heißt das: Stelle das NAS am Besten in Deinen Serverraum zum HP DL360 (wenn es eine separate Maschine sein soll).
 

John Doe

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Aug 16, 2011
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Zunächst erstmal vielen vielen Dank für deinen ausführlichen Bericht und die gute Erläuterung, warum es gerade keinen Sinn macht, ein NAS-System andauernd herunterzufahren.

Ich habe mich in der Tat noch nicht soooo viel mit FreeNAS beschäftigt, arbeite aber sehr viel mit Arch Linux und bin dem Open Source Gedanken sehr verbunden und tendiere daher eher zu einer "NAS-Bastellösung" als ein Fertigprodukt von QNAP oder Synergy zu kaufen.

Ich bin nur leider momentan nicht so wirklich auf dem aktuellsten Stand, was die Hardware angeht und dachte mir daher, ich frage mal hier im Forum nach, was Sinn macht, sich zuzulegen.

Ich möchte mit meinem NAS-System hauptsächlich Musik, wie auch Filme sichern und dies dann auch über Plex bzw. Kodi (auf meinem HTPC) abspielen bzw. über das Internet streamen.

Des Weiteren wäre mir natürlich eine Datensicherung meiner persönlichen, wie auch von meiner Frau der geschäftlichen Daten wichtig.

Für reine Virtualisierung habe ich einen HP DL360 zu Hause und kann darüber alles laufen lassen, was das angeht ;).

Nun habe ich noch ein paar Fragen zu euren Aussagen:



Inwiefern hat FreeNAS denn einen hohen Konfigurationsaufwand? Ich hätte mir FreeNAS auf eine ziemlich kleine SSD installiert und dann auf den 4 bzw. 5 WD Red Platten ein ZFS eingerichtet und diese dann als Storage eingebunden quasi.
Oder ist das "ein wenig naiv gedacht"?

Code:
Das kommt so schon hin. Kannst eigentlich 98% mit der web gui machen, dennoch ist es etwas mehr al sbei Synology. Solltest jedoch keine wirklichen probleme haben, wenn du schon mit arch rumprobierst.


Brauche ich unbedingt Jails für die Installation von Plex? Ich dachte, Plex wäre in FreeNAS quasi "nur" ein Add-On!?
Und für ein RAID-Z2 brauche ich wahrscheinlich mindestens 6 Festplatten, oder?

Code:
Korrekt, plex ist ein addon, welches in einer "sandbox" oder auch "Jail" vom OS getrennt läuft. Bzgl. Raid Z2 schau mal im internet, es gibt einige best practise empfehulgen, wie man einen pool aufbauen sollte.

Das wird ja meines Wissens nach auch vorausgesetzt, wenn man ein ZFS einsetzen will, oder? Ich würde halt nur gerne ein miniITX-Board oder dergleichen haben, da ich mir gerne ein schön schlankes Gehäuse (sprich NAS) ins Wohnzimmer stellen möchte.
Code:
Man muss hierbei abwägen, was man will, unbedingt nötig ist es natürlich nicht. Wohnst du in einem bunker 300m unter der erde und hast nur unwichtiges zeugs auf dem nas kannst du wunderbar ohne ECC auskommen. Du nutzt ECC nur, um bitflips durch z.b. kosmische strahlung zu minimieren. ZFS würde sonst im worst case eine datei "kaputt reperieren"

überlege es dir nochmal mit dem itx board! Klein + leise + stromsparsam + >4 sata = schließt itx eigentlich gänzlich aus.
mit einem HBA hast du automatisch +20w offset. kleine gehäuse sind in der regel wenig geräusch mindernd

Jaaa, deswegen bin ich ja auch am überlegen, was wirklich Sinn macht, sich ins Wohnzimmer zu stellen. Ein schlankes, hübsches Lian Li-Gehäuse mit einigen Festplatten drin wäre schon etwas :)



Was kannst du mir zum Xeon E3, "Server Atom" und dem "Xeon D" denn für konkrete Mainboard-Vorschläge machen?
Ich hatte letztens auch mit einem Arbeitskollegen über ein FreeNAS gesprochen und er hat mir angeraten, mir dafür einen Intel Hardware-RAID-Controller zu kaufen.
Er hatte mir einen empfohlen, welcher auch als einer der Wenigen von FreeBSD und somit auch von FreeNAS unterstützt wird.... Leider habe ich nur den Namen nicht mehr im Kopf :(....

Ich würde halt ansonsten die Festplatten direkt ans Mainboard anstöpseln, aber ich glaube, die meisten (mini)ITX-Boards haben gar nicht so viele Anschlüsse.
Aber auch hier lasse ich mich gerne eines Besseren belehren :).


Über weitere zahlreiche und hilfreiche Gedankenanstöße bin ich euch sehr dankbar!

VG fluffy-bunny


wenn du wirklich nur plex und daten speichern möchtest, schau mal nach einem pentium g4600 o.ä. ist ein dual core auf 1151 sockel und kann auch ECC ram verwalten.
kauf ein board mit genügend sata anschlüssen! ein HBA haut min 20w oben drauf. bestücke 2 ram bänke. nicht weniger, um keine performance hits zu bekommen und nicht mehr, da jeder ram ordentlich strom zieht. NVMe SSDs bzw. die die 4 PCIe lanes brauchen sind als boot partition quatsch. Freenas läuft mehr, als dass es sich lohnt 10s schneller zu booten. nach dem boot läuft fast alles im ram.

bzgl. mainboard schau mal nach nem supermicro mit intel nics. haben den ruf am problemfreiesten mit freenas zu laufen.
 

charlie89

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Dec 26, 2013
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Hi,

ich würde auch von einem Mini-ITX Board abraten.
Habe vor knapp 5 Jahren auch mit Mini-ITX angefangen. in einem schicken Node 304 Gehäuse und 4 Festplatten. Der Corsair RAM (ohne ECC) hat auf dem ASUS Board alle 2 Monate Kontaktprobleme gehabt und musste neu ins Mainboard gesteckt werden, sonst haben die aufgetretenen Bitfehler jeden Prozess irgendwann zum Absturz gebracht.
Außerdem ist das Gehäuse zu klein geworden, da ich mehr Speicherplatz und damit mehr Festplatten benötigte. Diese Konfiguration hatte ich deshalb gerade mal ein Jahr. :oops:

Inzwischen bin ich auf ein Supermicro Mainboard mit ECC RAM und integriertem SAS Controller und ein 36-bay Supermicro SC847 Gehäuse mit SAS Expander Backplanes umgestiegen.
Das ist vermutlich für Beginner erst mal Overkill, aber so in der Größe wie ein Define R6 mit nem ATX Serverboard(!) würde ich definitiv empfehlen. Vor allem wegen IPMI, ohne dem könnte ich gar nicht mehr leben ;)

Wegen Plex: Ja das ist als Plugin erhältlich, wodurch es einfach in einem Jail installiert wird.
Du hast trotzdem die Freiheit, Plex auch selbst in einem Jail zu installieren oder eine Virtuelle Maschine mit Linux (Ubuntu Server, etc) aufzusetzen und darin Plex zu installieren. Du kannst auch mit der integrierten Rancher-VM docker verwenden oder selbst in einer VM docker installieren und Plex über docker laufen lassen. Ich persönlich bevorzuge hier docker, Jails mussten in der Vergangenheit immer wieder komplett neu installiert werden.
Bei Plex ist auch zu beachten, wie viele Streams gleichzeitig transkodiert werden sollen. Bei nur einem transkodierten 4K Stream ist eine stromsparende i3 CPU oft schon zu wenig.

Du könntest Plex auf deinem HP DL360 laufen lassen, dann kannst du bei der CPU des NAS sparen. Die CPU sollte trotzdem eine hohe Single-Thread Leistung haben (vor allem für SMB Dateifreigaben). Sowas wie ein i3 mit >= 3,4GHz. Der kann mit dem passenden Serverboard und RAM auch ECC :)
 

fluffy-bunny

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Mar 26, 2018
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Es fängt damit an, dass ZFS einige Eigenheiten hat, die man kennen sollte. Insbesondere die für Einsteiger etwas "sperrig" oder "überraschend" wirkenden Möglichkeiten bei der Erweiterung, von daher: Bereits von Anfang an ist gutes Planen ist wichtig! Am Besten von vorne bis hinten lesen:
https://doc.freenas.org/11/freenas.html
https://forums.freenas.org/index.ph...ning-vdev-zpool-zil-and-l2arc-for-noobs.7775/
https://forums.freenas.org/index.php?threads/terminology-and-abbreviations-primer.28174/

Was konkret meinst du mit "Bereits von Anfang an ein gutes Planen ist wichtig"? Ich muss gestehen, es ist vielleicht ein wenig naiv, aber ich habe mir überlegt, ein Mini-ITX Gehäuse mit 4 oder 5 Platten, einem Mainboard und ordentlich ECC-Ram zuzulegen und auf einer separaten Festplatte dann FreeNAS zu installieren.
Ich mein klar, muss man sich Gedanken machen, wie man das System dimensioniert. Aber ich wollte da auch keine Raketenwissenschaft draus machen (bitte nicht falsch verstehen) ;)....

Hardware-RAID und FreeNAS gehen gar nicht zusammen! Für ZFS ist direkter Zugriff auf die Platten ohne RAID-Controller dazwischen der einzige brauchbare Weg.
https://forums.freenas.org/index.php?resources/hardware-recommendations-guide.12/
https://www.ixsystems.com/blog/freenas-worst-practices/
http://www.freenas.org/hardware-requirements/

Okay, da habe ich schon verstanden, dass FreeNAS ja selber RAID "mit an Bord" hat... Ich hatte nur von einigen Seiten auch gehört, dass es auch Controller gibt, die quasi von FreeNAS unterstützt werden und sozusagen die Signale "nur durchschleifen" und FreeNAS gar nicht wirklich im Betrieb behindern (ein Arbeitskollegen sagte mir, dass es von Intel da eine Referenz gibt!?)....

Bei der "Server-Atom" (genauer: Denverton, Intel C3000) Serie gibt es z.B. welche mit 8 und mit 12 SATA Anschlüssen. Siehe dazu die bereits verlinkten Preisvergleichs-Listen oder die Supermicro Website (samt Mainboard Manuals). Im genannten Hardware Recommendations Guide finden sich auch geeignete SAS/SATA HBAs (Host Bus Adapter, Erweiterungskarten).

Ist denn eher zu einem "Server-Atom" zu raten, oder doch eher einem Intel basierten System? Ich würde mein System halt gerne so dimensionieren, dass ich quasi auch "Luft nach oben" habe, aber bräuchte es nicht unbedingt für 4K-Streams, da ich dazu noch keinen Fernseher habe.
Ich verstehe ehrlich gesagt auch nicht, warum ich eine leistungsfähigere CPU im NAS brauche, wenn doch die eigentliche Transkodierung "auf dem Zielrechner" stattfindet und das NAS eigentlich nur die Daten liefert?

Außerdem ist das Gehäuse zu klein geworden, da ich mehr Speicherplatz und damit mehr Festplatten benötigte. Diese Konfiguration hatte ich deshalb gerade mal ein Jahr. :oops:

Inzwischen bin ich auf ein Supermicro Mainboard mit ECC RAM und integriertem SAS Controller und ein 36-bay Supermicro SC847 Gehäuse mit SAS Expander Backplanes umgestiegen.
Das ist vermutlich für Beginner erst mal Overkill, aber so in der Größe wie ein Define R6 mit nem ATX Serverboard(!) würde ich definitiv empfehlen. Vor allem wegen IPMI, ohne dem könnte ich gar nicht mehr leben ;)

Puuuh.... Mal ganz naiv nachgefragt! Hast du das ZU HAUSE stehen? Das verbraucht ja dann schon ganz ordentlich Strom und sieht ja auch nicht gerade "sehr ästhetisch" aus... Ich müsste deswegen wirklich schauen, wo ich den Rack in unserer 59qm Wohnung unterbekomme ;)....

Ich wunder mich halt ein wenig, wie NAS-Hersteller wie QNAP noch Synology das hinbekommen, ihre Geräte doch so klein und funktional zu konstruieren?

Ich freue mich, weiterhin so gute und konstruktive Anregungen von euch zu bekommen!

Vielen vielen Dank dafür!
 

MrToddsFriends

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Jan 12, 2015
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Was konkret meinst du mit "Bereits von Anfang an ein gutes Planen ist wichtig"?

Es ist wichtig, von Anfang an verstanden zu haben,
  • dass man eine bestehende Konfiguration nicht einfach um eine Platte erweitern kann, zumindest nicht ohne dass dies Auswirkungen auf die Redundanz hat,
  • wie man falls nötig die Speicherkapazität eines FreeNAS Systems erweitern kann,
und nicht zu knapp zu planen. Wie viel Speicherplatz brauche ich in drei Jahren? So jetzt einrichten. Die Obergrenze der Nutzung ist übrigens bei 80% der Kapazität erreicht (iSCSI 50%, ZFS Primer im Handbuch).

Ich hatte nur von einigen Seiten auch gehört, dass es auch Controller gibt, die quasi von FreeNAS unterstützt werden und sozusagen die Signale "nur durchschleifen" und FreeNAS gar nicht wirklich im Betrieb behindern (ein Arbeitskollegen sagte mir, dass es von Intel da eine Referenz gibt!?)....

Die Referenzen bei Einsteckkarten sind allesamt LSI/Avago/Broadcom-basierte HBAs ("Host Bus Adapter") wie im Hardware Recommendations Guide beschrieben. Intel Onboard SATA Controller funktionieren anerkanntermaßen ebenfalls einwandfrei, aber die gibt's nicht auf Einsteckkarten zu kaufen.

Edit: Die meisten mini-ITX Boards mit aktuellem Server-Atom (Denverton, C3000 Serie) haben übrigens 8 bis 12 SATA-Anschlüsse, sodass man sich bei einem kleinen System gar keine Gedanken zwecks zusätzlichen Einsteckkarten machen muss. Zumindest solange man FreeNAS nicht virtualisieren will.
https://www.supermicro.nl/products/motherboard/ATOM/

Ist denn eher zu einem "Server-Atom" zu raten, oder doch eher einem Intel basierten System?

Wenn Du in der Lage wärst, die Signaturen hier zu lesen (funktioniert mit diversen mobilen Apps nicht), würdest Du sehen dass ich selbst einen Server-Atom in einem Node 304 von Fractal Design am Laufen habe, allerdings aus der älteren Generation, C2000 (Avoton/Rangeley) kam 2013 auf den Markt.

Es gibt für mich keinen Grund, das Ding ins Wohnzimmer zu stellen. Hier Dreizimmer-Wohnung, das "Kinderzimmer" ist bei mir Arbeitszimmer. Außerdem sind die mini-ITX Serverboards vergleichsweise teuer, weswegen hier im Forum sehr oft auf Sockel-115x (ATX oder µATX) verwiesen wird.

Nebenbei: Die "Server-Atoms" sind von Intel.
 
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lopr

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Mar 19, 2015
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4-5 HDDs machen immer Lärm (da diese auch gekühlt werden wollen, hitze ist der grösste feind von HDDs), das würde ich mir nicht ins Wohnzimmer stellen wollen.
miniITX ist super, wenn du eine kleine Lösung willst; Es gibt einige mit integriertem HBA = vielen Sata anschlüsse
dazu gibts dann auch noch mit den Intel-SoC (Atom usw) echte Energiesparer, die teilweise sogar nur passiv mit der gehäusekühlung gekühlt werden müssen.
Die so oft empfohlene SSD fürs Bootmedium kannst du dir schenken, das ist rausgeschmissenes Geld, bzw viel schlimmer, verschenkter platz im Gehäuse. FreeNAS wird in den RAM geladen beim starten -> 2 USB sticks (als mirror) und gut ist. Die SSD verwendest du lieber für die plugins (= für die jails), und für das system dataset pool.
Den ECC Speicher würd ich jetzt auch empfehlen wenn dir deine Daten sehr wichtig sind, allerdings ist der ganze hokus pokus darum ein bisschen übertrieben. funktioniert wunderbar ohne, ein Sicherheitsnetz fehlt dir halt.

die Rechenleistung für plex brauchst du nur, wenn du transcodierst, d.h. du den fullHD film auf SD runterrechnest und dann erst aufs Abspielgerät überträgst; das ist vor allem notwendig, wenn du nicht nur zum wohnzimmer streamst, sondern übers Internet und deine bandbreite nicht so gross ist wie die bitrate des Films. nur zur einschätzung: mit einem i3-4330 CPU @ 3.50GHz hats bei mir dann ab dem achten simultanen transkodierten 720p stream zu stottern angefangen.

am meisten würd ich mir (wie schon erwähnt) über die erweiterbarkeit des festplattenplatzes gedanken machen.
erstens ob genügend SATA ports vorhanden sind und die Eigenheiten von ZFS beachten:
ein pool besteht aus einem oder mehreren vdevs
du kannst einen pool um einen vdev (gleichen typs und gleicher grösse) erweitern. also wenn du mit einem vdev als raidz1 aus 4 platten anfängst, solltest du um ein weiteres raidz1 aus 4 platten erweitern (was dann platzmässig vermutlich knapp wird). Wenn du deinen pool aus vdevs aus jeweils 2 Platten als Mirror erstellst, hast du eventuell mehr flexibilität.
vdevs selber können nicht in ein vdev anderer art konvertiert werden (mit wenigen ausnahmen), hier kannst du nur die daten runterkopieren, den pool zerstören und komplett neu aufbauen um die daten dann wieder zurückzuspielen.
vdevs können auch nicht um einzelne platten erweitert werden. ein raidz2 aus 5 platten, bleibt immer ein raidz2 aus 5 platten. Hier kannst du nur jede einzelne platte nacheinander durch eine platte mit grösserer kapazität tauschen. erst nachdem du die letzte platte getauscht hat, wächst der verwendbare platz. Ich habe mein raidz2 aus 8 platten z.b. mit 1TB platten erst erstellt, dann nach einem jahr auf 2TB platten getauscht und schliesslich auf 4 TB platten. Die erste 8TB platte liegt schon daneben und wird bald gegen die älteste laufende getauscht; dadurch teile ich mir die kosten fürs nächste upgrade auf und habe auch nicht alle platten mit selber laufzeit im system, sodass die wahrscheinlichkeit, dass mehrere gleichzeitig ihr lebensende erreichen etwas sinkt.
 

MrToddsFriends

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Jan 12, 2015
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dazu gibts dann auch noch mit den Intel-SoC (Atom usw) echte Energiesparer, die teilweise sogar nur passiv mit der gehäusekühlung gekühlt werden müssen.

Je nach vorhandenem Luftstrom im Gehäuse ist bei einem Server-Atom Board, das nicht in einem gut belüfteten 19" Server-Gehäuse betrieben wird, durchaus ratsam, entweder ein Modell mit einem CPU-Lüfter auszuwählen oder einen Lüfter nachzurüsten.

Bei mir sieht das mit einem Noctua NF-A6x25 FLX auf einem Supermicro A1SAi-2750F so aus:
https://forums.freenas.org/index.ph...verheating-on-stress-tests.62130/#post-442716
Der Lüfter ist mit dem mitgelieferten Ultra-Low-Noise Adapter gegenüber den vergleichsweise leisen 3TB WD Red HDDs in meinem System akustisch nicht wahrnehmbar.

Die so oft empfohlene SSD fürs Bootmedium kannst du dir schenken, das ist rausgeschmissenes Geld, bzw viel schlimmer, verschenkter platz im Gehäuse. FreeNAS wird in den RAM geladen beim starten -> 2 USB sticks (als mirror) und gut ist. Die SSD verwendest du lieber für die plugins (= für die jails), und für das system dataset pool.

Dass FreeNAS komplett in den RAM geladen wird (bzw. in eine eigens dafür angelegte Ramdisk), ist schon seit vielen Versionen nicht mehr der Fall, das war jedenfalls schon bei 9.3 von 12/2014 nicht mehr so. Der Tipp, das System Dataset nicht auf dem Boot-Pool liegen zu lassen, falls man USB-Sticks verwendet ist allerdings goldrichtig. Heute würde ich nicht mehr mit USB-Sticks anfangen, ich habe solche allerdings auch geraume Zeit zum Booten verwendet.
 

lopr

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Mar 19, 2015
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okay, danke fürs korrigieren. IO ist trotzdem quasi auf 0 und die SSD langeweilt sich ausser beim starten. Wenn man Platz hat ist eine SSD sicher langlebiger und angenehmer.
 

marzl

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Apr 10, 2018
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Sollten USB Sticks zum booten genutzt werden: Zwei benutzen und mindestens ein Mirror draus machen ;) Klappt prima!
 
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