FreeNAS mit VM und Hardware

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schorge

Cadet
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Nov 5, 2018
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Moin moin erstmal hier!

Ich bin auf der Suche nach einer Alternative bzw. einem Backup für meine QNAP TS-212 für den kleinen (3-6 User) Office Bereich.
Dabei bin ich hierauf gestoßen.
Erstmal meine ausgewählte Hardware, die hoffentlich so vom Preis/Leistung/Stromverbrauch in Ordnung ist:
  • Pentium GOLD G5400T 3,1 Ghz
  • Asus Z710-E 1151 ATX bis 64Gb DDR4 RAM
  • vorerst 8GB DDR4 2666 Crucial CL19
  • 480 GB m.2 PCIe Kingston 3D-NAND für das BS
  • 2 x TOSHIBA N300 4000GB / 7.200U/Min Cache 128MB

Der QNAP-TS212 soll dann in der Nacht ein Backup auf dem FreeNAS erstellen.

Fragen:
  1. In der FAQ habe ich gelesen das FreeNAS nur eine Festplatte für
    die Installation, braucht die ich nicht Partitionieren kann. Das hieße,
    meine M.2 SSD mit 480GB ist viel zu groß? Das Board besitzt USB 3.1 10Gbs Ports,
    aber USB Stick für das FreeNAS sind unsicher oder?
  2. An dem Eigenbau-NAS soll eine VM mit Windows laufen,
    die beim Starten von FreeNAS gleich geladen wird als GUI (eigentlich
    24/12 mitläuft) da der Server als Eingabe für Automatisieungs
    zwecke über Windows gebraucht wird und kein Extra-Client
    dafür verwendet werden soll.
  3. Wir verwenden http://blueirissoftware.com als Video-Security Software,
    welche nur unter Windows läuft (nein ich habe keine bessere, Preis/Leistung gefunden)
    alleine deswegen ist leider Windows unverzichtbar.
Einige Sachen (Asterisk TK-Server, Homeautomation, REST-API, MySQL, Apache) Linux-basierend laufen im Moment auf Raspberrys,
die ich auch gerne aus Performance-Gründen auf dem Server mit Snapshots sichern will.

Danke schon mal für Hilfe und Tipps!
 

John Doe

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Aug 16, 2011
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hmmm also ich würde dort einige dinge im setup ändern.
Wenn du Freenas nur als 2. backup haben möchtest, kann man drüber streiten. Würde jedoch empfehlen den qnap als backup zu nutzen. Datei integrität würde ich bei Freenas mit zfs und ecc ram als höher einstufen, als vom qnap.

die pcie hdd ist nett, jedoch als bootmedium unnötig. man kann FN auch auch 2 usb stick installieren und die dann spiegeln. empfehlen würde ich jedoch eine 60gb ssd, oder 2 die gespiegelt sind. du kannst dann darauf FN installieren und sagen, er soll dort die reports etc. ablegen. dann wird nicht die ganze zeit auf den USB stick geschrieben und auch nicht auf den datenpool.

ram würde ich ECC ram nehmen, gibt im forum dazu ein guide. board würde ich auch eins nehmen, welches ECC kann. supermicro etc...
cpu ist gut
HDD ist eine glaubensfrage. mir würde die zu schnell drehen und damit zu laut sein. gibt gute erfahrungen mit den WD reds
anstatt 2x 4tb würde ich raidZ2 empfehlen und mehrere platten nehmen (max 8)

für jails würde ich persönlich auch eher ssds nehmen, als auf dem datenpool alles ab zu legen. so können die HDDs den lesekopf parken.

VM mit windows sollte gehen. ist halt eine VM, wenn das als produktiv umgebung genutzt wird, würde ich evtl. mehr ressourcen in die VM stecken. cpu mit 2 kernen und 4 threads könnte da evtl. schon am maximum kratzen, je nachdem wie es eingestzt wird.
rechnen würde ich mit 2-3 kernen für FN. min1, besser 2 für windows und jede weitere VM min 1 cpu thread (vcore).
FN kann die gui von windows nicht ausgeben, brauchst dafür einen anderen rechner.

freenas ist eher enterprise software im bezug auf komponenten, datenintegrität und konfigurierbarkeit, mit allen vor und nachteilen.
 

Zyrusvirus

Dabbler
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May 14, 2012
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Warum kein HP Microserver als Hauptserver machen und QNAP als Backup?
 

schorge

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Nov 5, 2018
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Also ich würde das QNAP später als Backup nehmen. Mit ECC ist ja so eine Sache, zu DDR3 oder DDR4 gibt es noch keine Studie was Ausfallsicherheit betrifft, da lass ich mich mal trauf ein.
Die pcie hdd kommt dann in einen Client und zum Booten dann eine 60GB ssd die ich spiegel.

FN kann die gui von windows nicht ausgeben, brauchst dafür einen anderen rechner
Ist es nicht möglich KDE etc. auf FreeNas und dann mittel RDP auf Windows zuzugreifen?
 

John Doe

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Aug 16, 2011
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FreeNas arbeitet mit ZFS anders als dein Qnap. Die daten werden in den ram geschrieben und von dort aus auf die HDD, während vermutlich dein qnap direkt auf die hdds schreibt.
der umweg über den ram bringt viel performance. erhöht aber auch die warscheinlichkeit von bit flips. bsp. hast ein bild mit 4 millionen bits. ein bit wird durch kosmische strahlung o.ä. im ram von 0 auf 1 oder andersrum geändert. Wenn das jetzt bei vielen bits vorkommt, oder es das "falsche" bit trifft, kann die information im gesamten unbrauchbar werden. hier setzt ECC ein mit einer fehlerkorrektur, welches automatisch bitfehler korrigiert, oder es zumindest erkennt.

kein ECC ram zu nutzen läuft am ende auf eine wette hinaus. wie viele bit flips hat man und wie hoch die ist warscheinlichkeit, dass es das "falsche" bit trifft.

risiko analyse: warscheinlichkeit (die o.g. wette) x Auswirkung

Wenn du dateien hast, die nicht verloren gehen dürfen wäre die auswirkung riesig.

randbemerkung: kein ECC ram könnte fehlerhafte daten auch auf deinen qnap kopieren. das backup wird somit nutzlos.

Freenas kommt per default mit keiner richtigen oberfläche a la KDE, Gnome etc. nur ein webinterface.
Wenn du sehr gut mit freebsd umgehen kannst, könntest du dir evtl. etwas eigenes basteln.
 

emk2203

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Nov 11, 2012
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Die USB Ports sind super für FreeNAS, wenn du da eine SSD dranhängst. Besorg dir USB3-SATA M.2 Adapter, dann eine M.2 SSD drauf, fertig.

Ich hab davon ein paar selbstgebaut für ca. 25 € / Stück.
 

schorge

Cadet
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Nov 5, 2018
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@John Doe Danke für die Ausführliche Erklärung, ich habe mich zwar kurz mit ECC belesen, aber deine Aussage hat meine Wahl am Arbeitsspeicher geändert.
@emk2203 Klar ist das USB3 auf M.2 SSD nicht schlecht, aber welchen Vorteil hat das gegenüber dem PCIe SSD's?

Änderung an der Hardware:
- 2 Stück 4GB (1x 4096MB) Kingston ValueRAM DDR4-2400 regECC DIMM CL17-17-17-32 Single
- 1 Stück Logilink PCI Express Karte, Gigabit Lan, 2-Port, LogiLink PC0075
Für Bonding/Link Aggregation, für die Zeit bis ich mal auf 10 GBps umstelle
 

John Doe

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Aug 16, 2011
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kann das board mit ecc ram umgehen? Würde ich vorher checken.
Der hersteller für die NICs ist mir nicht bekannt (was nichts heissen soll), würde aber im vorfeld schauen, ob es treiber dafür gibt.

usb zu m.2 adapter hat den vorteil, dass es recht klein ist, ähnlich wie ein usb stick. generell bin ich der meinung, dass die geschwindigkeit von dem bootmedium bei freenas mit am unwichtigsten ist. Freenas startet man vllt. alle paar monate ein mal. da ist es egal, ob es 1 min dauert oder 4 min.
 

emk2203

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Nov 11, 2012
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@emk2203 Klar ist das USB3 auf M.2 SSD nicht schlecht, aber welchen Vorteil hat das gegenüber dem PCIe SSD's?

Bei den üblichen Boards im Heimbereich sind die PCIe Ports meistens knapp und die USB3 Ports sind ungenutzt. So kann man ein oder zwei (bei RAID Z1) USB3 Anschlüsse ohne Performance- oder Speicherkapazitätsverlust nutzen, die sonst frei wären, und spart sich die PCIe für das NAS auf.
 

schorge

Cadet
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Nov 5, 2018
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:( Das Board beschreibt nur Non-ECC - ich werde mal versuchen ob er läuft, reg. ECC wird natürlich nur voll unterstützt von CPU (Xenon) und Board. Also kann ich den getrost wieder zurückschicken und mir einen Non-ECC holen...

Das ist mir alles in allem aber zu viel Aufwand für 3-4 Clients und Multimedia.

Ich kann nicht einschätzen wie hoch ein Schaden mit nicht ECC Arbeitsspeicher zu buche schlägt.
Wenn 1 Bild von 10.000 beim Speichern unbrauchbar wird, kann ich damit leben, oder beim Speichern von einem SQL Datensatz...

Edit: reg.ECC läuft nicht auf dem Asus Board, nicht einmal der CPU Lüfter fängt an zu drehen - auch ohne RAM nicht-
lt. Intel ist der CPU G5400T ECC tauglich. werde jetzt 2x4GB NonECC einbauen.
 
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emk2203

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Nov 11, 2012
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Das mit dem ECC ist ein theoretisches worst-case-Szenario, von dem ich in der Praxis keinen dokumentierten Fall kenne. Du kannst non-ECC nehmen, wenn du dir über die möglichen Folgen klar bist. Ich hab auch ein zfs-System unter Linux ohne ECC.
 
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