Einfache Frage von einem potentiellen Syno Wechsler

Bongripper

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Jun 1, 2022
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Ich setze seit 5 Jahren eine Syno ein und diese kommt langsam durch 4k Streaming und andere Multimediaaufgaben an ihre Leistungsgrenzen.

Einen Nachfolger habe ich bei Syno bereits im Auge.

Durch immer wieder aufkommende Empfehlungen in diversen Tech Communities habe ich mich ein wenig in FreeNAS/TrueNAS eingelesen und das Ganze liest sich auf jeden Fall sehr interessant, auch weil ich mir die Hardware wieder selber zusammen bauen darf und einfach mehr Freiheiten mit dem System hätte.

Ich habe auch bereits gesehen, dass meine Nutzungsszenarien (Streaming, Multimedia, Backups, Downloadmanagement, Datenmanagement) durch vorhandene Softwarepakete abgedeckt werden kann.

Die für mich alles entscheidene Frage bleibt aber - und die können auch die FAQ nicht sauber beantworten - ist TrueNAS für einen Nutzer mit geringen Linuxkenntnissen geeignet, wenn man das Teil in der Hautpsache als Multimediaserver und Backupsystem verwendet und es auch in erster Linie im lokalen Netz genutzt werden soll?
AUch Syno DSM ist mehr oder weniger unix-based mit einer aufgesetzten GUI, um auch Usern die Nutzung zu erlauben, die von Linux weniger Ahnung haben. Als Beispiel: Ich habe in den 5 Jahren bisher nur eine Handvoll oft die Kommandozeile benötigt. Zusätzlich findet man für vieles sehr gute Schritt-für-Schritt Anleitungen, die man nur abarbeiten muss. Ist TrueNAS in dem Punkt komplett anders als Syno DSM? Mir geht es nicht darum, ob es mehr kann oder nicht, sondern ob es ähnlich "einfach" zu bedienen ist, vor allem, wenn man bereits Erfahrung mit einem NAS hat?
 

mrpasc

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Oct 10, 2020
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Servus, so einfach ist die Frage nicht und daher auch nicht so einfach zu beantworten. Prinzipiell wird TrueNAS auch komplett über die GUI bedient, von der Verwendung der CLI wird sogar für 99,5% der Aufgaben strikt abgeraten, da Änderungen darüber nicht dauerhaft sind.
Aber: es gibt keine "Assistenten" bei der Einrichtung oder Konfiguration. Dokumentation auf englisch ist vorhanden, für meinen Geschmack aber oft etwas "dürftig" für Einsteiger. Es ist bei vielen Parametern oft nur beschrieben dass/wie man sie setzen kann, aber nicht warum.
Und man sollte ein Grundverständnis von ZFS und seinen Eigenheiten und der Terminologie haben. Da gibt es im englischen Teil des Forums aber sehr gute "Primer".
TrueNAS lässt sich also schon ohne Linux bzw. FreeBSD Kenntnisse konfigurieren und administrieren, es ist aber beileibe kein "Fire and Forget" System. Dafür aber eben sehr mächtig im Funktionsumfang und sehr flexibel auf unterschiedliche Anforderungen anpassbar.
Meine eigene bescheidene Meinung, kann natürlich jemand anderes ganz anders sehen.
Hilft nur ausprobieren, zum ein Gefühl bekommen tut es ja auch eine VM.
 

micneu

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Mar 23, 2019
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so wie @mrpasc schreib, ich habe es damals in einer vm auf meinem mac getestet (mit 3 virtuellen festplatten eine boot und 2 data)
und habe geschaut wie ich damit zurecht komme und ob ich das was ich will damit umsetzen kann.
und danach habe ich angefangen im forum zu schauen was die anderen so an hardware einsetzen/empfehlen (gibt unzählige tipps da hat auch google ein wenig geholfen wo einer auf seiner seite beschrieben hat wie er verschiedene system gebaut/aufgesetzt und getestet hat wie die leistung ist) und danach habe ich mir nach den empfehlungen meine hardware zusammen gestellt.
 

Bongripper

Cadet
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Jun 1, 2022
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Vielen Dank für eure Antworten, hilft schon sehr.

Ich glaube, dass ich mit TrueNAS softwareseitig zurecht kommen werde. Ich mache mir seit gestern nur deutlich mehr Sorgen um die Hardware. Die diversen Guides dazu bin ich schon durch und selbst ein Low-Entry NAS mit Platz für meine jetzigen 4 HDD und Eignung für 4k Plex kostet soviel wie eine in der Leistung vergleichbare Syno. Ich werde mich als nächstes mit den hier bereits besprochenen Builds im Hardware Unterforum beschäftigen. Vielleicht geht es auch ein wenig günstiger bzw. ich übersehe noch etwas zum Thema Erweiterbarkeit und Nachhaltigkeit.
 

mrpasc

Dabbler
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Wenn du dich mit gebrauchter Server- bzw. Workstation Hardware anfreunden kannst lässt sich was solides für einen überschaubaren Preis zusammen stellen.
 

bic

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Dec 7, 2021
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Ich werde mich als nächstes mit den hier bereits besprochenen Builds im Hardware Unterforum beschäftigen.
Dem Wettbewerb würde ich mich erst gar nicht stellen, das Ganze geht nämlich durchaus auch low level und und low price :smile:

Das Schwierigste wird es sein, erst einmal ein geeignetes Gehäuse mit 4 Bays zu finden, welches nicht allzu groß ist. Ich habe mich da schon vor Jahren auf Chenbro "eingeschossen" (ca. 260x140x260mm):

chenbro.JPG
von welchen ich im Moment 5 St. in Betrieb habe:

server.JPG
Die Gehäuse bieten neben den 4 hot swap Bays Platz für ein Mini-ITX-Board, eine interne 2,5"-Platte, eine low profile Erweiterungskarte und wenn man denn will, ein optisches slimline Laufwerk. Leider sind diese Gehäuse aber nicht mehr neu zu haben, man muss sich nach gebrauchten umsehen.

Im Übrigen sind von den 5 gezeigten Kisten die beiden vorderen Windowsserver und die anderen 3 Truenas(e) - der letzte in cold stand by. In den Truenas(en) werkelt jeweils ein Asrock Mini-ITX mit aufgelöteten und passiv gekühlten Gemini Lake Prozessor, 16 GB non ECC Ram und eine zusätzliche Intel-Server 2-Port NIC. Festplatten sind 4 x Hitachi Ultrastar für die Daten, eine M.2 als Bootplatte und eine gepufferte Intel-Server-SSD für -naja- Sonderaufgaben.

Mit dieser eher schwachbrüstigen Ausstattung stehen die NAS im täglichen produktiven Einsatz und mit den Platten in Raid Z1 ist es überhaupt kein Problem, die 1 Gbit/s Anbindung voll auszulasten. Auch an sonst ist die Auslastung der System eher vernachlässigbar:

Load.JPG

so das ich z.Z. überhaupt keine Veranlassung sehe, leistungsfähigere Hardware einzusetzen.

Daher - orientiere Dich für den Anfang eher nach unten, statt nach oben, Du wirst staunen, wie flott so eine Kiste trozdem rennt :smile:
 

micneu

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Mar 23, 2019
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als ich damals vor der wahl stand gab es von synology keine hardware die das abgedeckt hatte was ich haben wollte.
ich habe damals für meine hardware ca. €800 gezahlt und bei synology hätte ich um die €1300 oder noch mehr gezahlt.
es hat keiner gesagt das es günstig ist ein nas/truenas aufzusetzen/betreiben/kaufen.
 

bic

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Dec 7, 2021
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ich habe damals für meine hardware ca. €800 gezahlt
zur Zeit gibt es eines der Chenbro Gehäuse incl. Netzteil bei Kleinanzeigen für € 90,-- (klick!). Dazu dann von Amazon ein Asrock J4125B für € 107,--, 16 GB DD4 für € 60,-- und eine 120 GB SSD für € 17,--. In Summe somit € 274,-- + vielleicht noch € 20,-- für Klinperkram, das wars dann auch schon, denn Platten hat er ja.
 
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